K urz vor Ende des 1. Weltkrieges stand die Moral der Truppe auf dem absoluten Tiefpunkt. Am 4. November1918 begannen in Kiel Matrosen zu meutern. Sie wollten sich nicht in einem bereits verlorenen Krieg verheizen lassen. Wie ein Lauffeuer verbreitetete sich der revolutionäre Gedanke, und bereits zwei Tage später war der Hamburger Hafen in Aufruhr.

Schnell erkannten die Linksradikalen ihre Chance und rufen zur Revolution auf. Lastwagen mit roten Fahnen fuhren durch die Stadt, Soldaten wurden entwaffnet und das Gewerkschaftshaus besetzt. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Schüsse fielen.

Unter der Führung von Dr. Laufenberg wurde von der USP (Unabhängige Sozialistische Partei) und den Spartakisten ein Soldatenrat nach russischem Vorbild gegründet. Am 12. November zog der Arbeiter- und Soldatenrat ins Rathaus ein und erklärte sich, nach dem Hissen der roten Flagge, zur höchsten Gewalt.

Mit aller Kraft versuchte er die SPD und die Gewerkschaften von der Revolution fernzuhalten und verbot der Presse jegliches Abdrucken von deren Aufrufen. SPD und Gewerkschaften sahen nun keinen anderen Ausweg mehr. Am 11. Januar 1919 riefen sie den Generalstreik aus und zwangen so die Kommunisten schnell in die Knie.

Kurz darauf, am 19. Januar, wurde die Wahl zur deutschen Nationalversammlung abgehalten und anschließend ein neue Verfassung für das Reich entworfen, in der zum ersten mal auch Frauen das Wahlrecht hatten.

Am 16. März 1919 durfte nun jeder in Hamburg lebende Deutsche über 21 an den Bürgschaftswahlen teilnehmen, bei denen die SPD fünf mal soviel Stimmen wie alle linksradikalen Parteien zusammen erhielt. Die Demokratie war in Hamburg wieder hergestellt.

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